14 Eigentum und Teilhabe im Sinne des Projekts
Eigentum ist im Sinne des Projekts kein absolutes Recht, sondern eine soziale Beziehung. Es bedeutet nicht: „Das ist meins, und niemand darf es anfassen.“ Es bedeutet: „Ich trage Verantwortung für das, was ich halte, nutze, verwalte.“ Eigentum verpflichtet – nicht nur juristisch, sondern ethisch.
Die Konzentration von Eigentum in wenigen Händen führt zur Verengung von Freiheit. Wer nichts besitzt, hat keine Stimme im wirtschaftlichen Spiel. Wer zu viel besitzt, kann andere dominieren. Deshalb braucht Eigentum eine Grenze: nicht aus Neid, sondern aus Gerechtigkeit.
Das Projekt erkennt Eigentum als Ausdruck von Gestaltungsfreiheit und individueller Entwicklung an. Aber er lehnt jede Form von Besitzindividualismus ab, der Ressourcen vom Gemeinwohl abkoppelt. Eigentum soll genutzt werden, nicht gehortet; geteilt werden, wo es sinnvoll ist; sozial eingebunden sein, wo es andere betrifft.
Teilhabe heißt: Zugang zu den Mitteln des Lebens, der Bildung, der Kommunikation, der politischen Einflussnahme. Wer Eigentum nutzt, um andere auszuschließen, handelt gegen die Prinzipien des Gemeinwesens. Wer Eigentum als Ermöglichung für sich und andere versteht, lebt seine Freiheit verantwortungsvoll.
Im Sinne des Projekts ist Eigentum kein Tabu, sondern eine Aufgabe. Keine Festung, sondern ein Fenster. Kein Privileg, sondern eine Chance zur Beziehung.