Es tut sich eine neue Front auf
„Si vis pacem, para bellum“ – „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf Krieg vor.“ Doch die Kriege unserer Zeit werden nicht mehr nur mit Waffen aus Stahl geführt. Unsichtbar, aber ebenso machtvoll, bildet sich eine neue Front, eine ideologische, philosophische. Hier kommen Waffen zum Einsatz, die mit Denkern und Theorien, sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart geschmiedet werden. Und KI wird genutzt, um diese in der Argumentation zu schärfen und damit noch gefährlicher zu machen.
Die „Dunkle Aufklärung“ ist eine solche Bewegung. Sie wirkt wie ein stilles Grollen unter der Oberfläche, eine Kraft, die sich formt und sammelt. Ihre Ideen, oft radikal und technologiegetrieben, verbinden sich mit den Festungen der Neuen Rechten – gebaut von Denkern wie Dugin, Sellner und Kubitschek. Gemeinsam scheinen sie eine Allianz zu formen, sich gegenseitig zu stützen. Daraus entsteht eine Bewegung, die bereit ist, die bestehende Ordnung zu hinterfragen, gewillt sie zu zerstören. Die bestehende Weltordnung soll durch eine neue ersetzt werden, die aus Kontrolle, Zwang, Sklaverei und Nihilismus besteht, aufgeteilt in eine multipolare Welt mittels Einflusssphären.
Doch dies ist kein Krieg, den man aus sicherer Entfernung beobachten kann. In diesem Krieg sind Worte die Waffen, das Schlachtfeld der Diskurs. Es werden Ängste geschürt, Zweifel gesät, Grundsätze hinterfragt und damit Institutionen und die Gesellschaftsordnung dekonstruiert. Diese neue Allianz ist vielfältig, und jeder ihrer Vertreter bringt seine eigene Disziplin mit: Sei es die Philosophie, die politische Theorie oder die Ästhetik. Sie wissen, wo sie angreifen können, und genau darin liegt ihre Stärke.
Für jene, die mitten in dieser ideologischen Schlacht stehen, stellt sich die Frage: Sind wir nur Zuschauer oder bereits unbewusste Akteure? Wie bereitet man sich auf solch einen Kampf vor? Die Antwort liegt nicht in Waffenarsenalen, sondern in der Kraft unserer eigenen Überzeugungen, Argumente und Werte. Was können wir diesem Angriff entgegensetzen? Und welche Vision einer besseren Gesellschaft tragen wir in uns?
Am Ende ist es nicht nur ein Konflikt um die Frage, wie die Welt gestaltet sein sollte, sondern auch ein Ringen um den Kern unserer Identität – als Individuen, als Gemeinschaft, als Spezies. Die Vorbereitung auf diesen ideologischen Krieg fordert von uns, unsere Überzeugungen zu prüfen, unsere Argumente zu schärfen und den Mut zu haben, unsere Werte zu verteidigen.
Es ist das, was Lapis Trubezkoy vertont hat: воина света – ein Kampf ums Licht, ein Ringen um das Gute in der Welt.