13 Arbeit im Sinne des Projekts
Arbeit ist im Sinne des Projekts nicht das Zentrum des Lebens, sondern ein Ausdruck menschlicher Gestaltungskraft. Sie ist wertvoll, wenn sie freiwillig geschieht, sinnstiftend ist und zur Entfaltung beiträgt – nicht wenn sie aus Zwang, Existenzangst oder gesellschaftlichem Druck erfolgt.
Das Projekt unterscheidet den Arbeitsbegriff nicht zwischen Erwerbsarbeit und anderen Formen menschlicher Tätigkeit. Er erkennt Fürsorge, Bildung, künstlerisches Schaffen, Nachdenken und Beziehungsarbeit als vollwertige Beiträge zur Gesellschaft an. Arbeit ist nicht das, wofür man bezahlt wird – sondern das, was dem Leben dient.
In einer Welt, in der Automatisierung und Digitalisierung menschliche Arbeitskraft zunehmend überflüssig machen, wird klar: Die Erpressung mit Arbeit – „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ – ist ethisch nicht haltbar. Das Projekt fordert ein bedingungsloses Grundeinkommen, das Menschen von diesem Zwang befreit und ihnen erlaubt, ihren eigenen Weg zur Wirksamkeit zu finden.
Arbeit darf nicht über Wert und Würde entscheiden. Sie soll ermöglichen, nicht disziplinieren. Eine Gesellschaft, die ihre Mitglieder nur nach Produktivität misst, verkennt den Menschen. Eine Gesellschaft, die Raum für Muße, Entfaltung und zweckfreies Tun lässt, ehrt ihn.
Im Sinne des Projekts ist Arbeit ein Angebot – kein Urteil. Eine Form des Gebens – nicht der Unterwerfung.