Grundlagen

Geschichte des Projekts

Das Projekt ist nicht als Theorie entworfen worden, sondern als Denkbewegung entstanden. Er wuchs aus einer persönlichen, politischen und philosophischen Auseinandersetzung mit der Welt, in der wir leben. Sein Ursprung liegt in einer einfachen, aber tiefgreifenden Beobachtung: Dass viele gesellschaftliche Probleme nicht durch fehlende Regeln entstehen, sondern durch den Verlust eines gemeinsamen Maßes, eines ethischen Bezugsrahmens.

Ein zentraler Ausgangspunkt war die Auseinandersetzung mit dem Amtseid – insbesondere in der deutschen Verfassung, aber auch in vielen anderen. „Ich schwöre, meine Kraft dem Wohle des Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren, Schaden von ihm zu wenden…“ – dieser Eid ist kein Verwaltungsakt, sondern ein moralisches Versprechen. Er verweist auf einen Grundgedanken, der jenseits von Macht und Funktion liegt: den Menschen als Bezugspunkt des Politischen. Diese Einsicht wurde zum philosophischen Impuls für das Projekt.

Gleichzeitig speist sich das Projekt aus einer intensiven Auseinandersetzung mit klassischen und modernen philosophischen Traditionen: mit Kant und Rousseau, mit Ihering und Jellinek, mit Rawls, Arendt, Nussbaum und Maslow. Doch er übernimmt keine Lehre unkritisch. Er steht in bewusstem Abstand zu jeder Ideologie, die sich als abgeschlossenes System versteht. Das Projekt will keine Weltformel, sondern ein Denkraum sein.

Er entstand in Gesprächen, in Texten, in Konfrontationen mit Ungerechtigkeit, mit politischen Enttäuschungen, mit systemischer Kälte. Er wuchs aus dem Bedürfnis heraus, eine Sprache für das zu finden, was vielen fehlt: Orientierung ohne Dogma. Ethik ohne Moralismus. Freiheit ohne Zynismus. Teilhabe ohne Anpassungszwang.

Der Begriff „Projekts iovialis“ wurde bewusst gewählt. Das Wort „iovialis“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zu Jupiter gehörend“. Das deutsche Wort „jovial“ geht darauf zurück, was freundlich, großzügig, leutselig bedeutet. Im Alltagsgebrauch wirkt er oft oberflächlich oder herablassend. Doch das Projekt nimmt diese Ursprungsbedeutung ernst – und führt sie zurück auf ihren ethischen Kern: Wohlwollen, Respekt, Augenhöhe.

Das Projekt ist damit kein theoretisches Konstrukt, sondern ein Versuch, Philosophie lebbar zu machen. Es ist offen, fragmentarisch, prozessorientiert. Es will nicht überzeugen, sondern einladen. Es will nicht regieren, sondern erinnern: an den Menschen. Als Anfang von allem.

Die Anfänge gehen auf das Ende der 1990er Jahre zurück, als diese Domain erstmals registriert wurde. Im Webarchiv gibt es dazu Einträge: