Grundlagen

2 Freiheit im Sinne des Projekts

Freiheit ist im Sinne des Projekts nicht bloß die Abwesenheit von Zwang. Sie ist die Möglichkeit zur Entscheidung – zur Zustimmung ebenso wie zur Verweigerung. Der Mensch ist nur dann frei, wenn er „Nein“ sagen kann, ohne dadurch seine Existenzgrundlage, seine Würde oder seine Zugehörigkeit zur Gesellschaft zu verlieren.

Freiheit nach Vorstellung des Projekts ist nicht egoistische Unabhängigkeit, sondern gelebte Selbstbestimmung in Verbindung mit sozialer Verantwortung. Sie ist kontextualisiert, nicht absolut: Wer frei sein will, muss auch anerkennen, dass andere ebenso frei sind.

Materielle Sicherheit ist die Voraussetzung für Freiheit. Wer um das Überleben kämpfen muss, ist nicht frei. Deshalb gehört zur Freiheit immer auch die Forderung nach einem bedingungslosen materiellen Auskommen, nach Zugang zu Bildung, zu Kommunikation und zur Gestaltungsmacht.

Freiheit bedeutet Wahl. Nicht nur zwischen Optionen, sondern auch zwischen Lebensentwürfen. Der Freiheitsbegriff ist damit ein humanistischer: Er anerkennt die innere Würde des Menschen als Ursprung aller Freiheit – und verteidigt sie gegen äußere Zwänge, systemische Vereinnahmung und kulturelle Normierung.

Im Zentrum steht das Bewusstsein: Ich darf – aber ich muss nicht. Ich kann – aber ich bin mehr als meine Funktion. Diese Haltung ist der Kern Freiheit: offen, selbstverantwortlich und menschenwürdig.