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Vom Glück im Projektsinn

Was ist Glück? In einer Welt, in der Glück oft als Konsumgut vermarktet wird, als Ziel in einem Wettbewerb um Selbstoptimierung, bleibt die Frage nach dem wahren Wesen des Glücks offen. Das Projekt antwortet nicht mit Rezepten, sondern mit einer Haltung: Glück ist kein Besitz, kein Reiz, kein Ziel. Es ist ein Zustand innerer Stimmigkeit, eine lebendige Erfahrung der Verbundenheit mit dem eigenen Wesen und mit der Welt.

Glück im Sinne des Projekts ist Resonanz. Es entsteht dort, wo der Mensch sich berührt fühlt, wo etwas antwortet, ohne dass es laut werden muss. In der Natur, im einfachen Tun, im echten Gespräch oder in der Stille – überall dort, wo der Mensch nicht funktionieren muss, sondern einfach sein darf. Es ist nicht das Außen, das glücklich macht, sondern das Innehalten im Eigenen.

Zugleich ist Glück Ausdruck von Freiheit. Die Freiheit, Nein zu sagen zu dem, was entfremdet, und Ja zu dem, was wesentlich ist. Ein Mensch, der sich selbst gehört, der seine Zeit, seine Kraft und seine Aufmerksamkeit nicht verkauft, sondern gestaltet, erfährt Glück als das, was es wirklich ist: ein inneres Aufatmen.

Im Geben zeigt sich Glück in seiner tiefsten Form. Der Mensch lebt nicht für den eigenen Vorteil, sondern findet Freude im Beitrag, im Teilen, im Miteinander. Glück wird so zur Frucht einer Haltung, die nicht konsumiert, sondern sich verschenkt. Nicht aus Pflicht, sondern aus innerer Fülle.

Und so ist Glück im Sinne des Projekts kein Ziel, das man jagen muss, sondern ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass das Leben gelingt, dass ein Mensch in Übereinstimmung mit sich selbst lebt. Es ist leise, nicht schrill. Tief, nicht flüchtig. Und immer Ausdruck eines Daseins, das sich selbst treu bleibt.

Der Mensch erkennt durch das Projekt: Glück ist nicht das Außergewöhnliche, sondern das Wesentliche. Es beginnt dort, wo das Leben wieder menschlich wird.