16 Widerstand im Sinne des Projekts
Widerstand ist nach Sicht des Projekts kein Akt der Aggression, sondern der Gewissensbildung. Er beginnt dort, wo Menschen spüren, dass das, was ist, nicht mit dem übereinstimmt, was sein sollte. Und er äußert sich nicht zuerst in Protest, sondern im aufrechten Denken.
Der Mensch soll sich nicht aus Angst vor Sanktion beugen, sondern fragen: Was ist richtig? Was ist verantwortbar? Wo endet Gehorsam – und wo beginnt meine Pflicht zur Verweigerung?
Widerstand kann viele Formen haben: das Gespräch, das Fragen, das Schweigen, das Schreiben, das Handeln, das Nicht-Mitmachen. Er ist nicht heroisch, sondern alltäglich. Und gerade darin wirksam. Er schützt die innere Freiheit in einer Welt, die oft Anpassung verlangt.
Das Projekt ruft nicht zur Rebellion auf, sondern zur Haltung. Er fordert keine Konfrontation um der Konfrontation willen, sondern das Recht, „nein“ zu sagen, wo das Ja zum Unrecht würde. Er achtet die Grenze, aber er fordert, sie zu markieren.
Widerstand im Sinne des Projekts ist ein Akt der Menschenwürde. Er ist die Erinnerung daran, dass die Ordnung dem Menschen dienen muss – und nicht der Mensch der Ordnung. Er ist leise, aber unbeirrbar. Und er beginnt in jedem von uns.